Bungeejumping ist ja als Freizeitaktivität allen ein Begriff. Man stürzt in die Tiefe und hofft, dass das Gummiseil an den Füßen hält und gleichzeitig kurz genug ist, um nicht mit dem Schädel am Grund aufzuschlagen.
Im Jugendamt der StädteRegion – dem Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung (A 51) – hat sich vor genau 20 Jahren ein Verein „zur Förderung der Jugendhilfe“ gegründet. Aber was hat es mit dem Verein auf sich, dessen Mitglieder beschlossen haben, das Projekt „Jumonofel“ zu unterstützen?
Angelika Kranz, Arbeitsgruppenleiterin im Bereich Jugendarbeit, gleichzeitig auch Gründungsmitglied und im Vorstand von Bungee e.V. klärt auf.
Bungee e.V. hilft sowohl Kindern und Jugendlichen im Einzelfall und fördert darüber hinaus auch Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe. Das dann im Zuständigkeitsbereich des Jugendamtes, also in Baesweiler, Monschau, Roetgen und Simmerath.
Einzelfall heißt Notsituation! Bungee e.V. hilft genau dann, wenn wirklich schnelle Unterstützung nötig ist und andere Finanzquellen ausgeschöpft sind. Manchmal ist mit wenig Geld und kreativen Lösungen schnelle Hilfe möglich. Schon häufig hat Bungee e.V. auch ein Kleinstdarlehen gegeben, das dann in kleinen Raten zurückgezahlt wurde. Wobei es nur Unterstütztung gibt, wenn die Familie eng von der Jugendhilfe begleitet und von einem Kollegen oder einer Kollegin im Jugendamt per Antrag bescheinigt wird, dass die Hilfe absolut notwendig und sinnvoll ist.
Bei Maßnahmen fördert Bungee e.V. zum Beispiel die Teilnahme von Kindern an Ferienspielen oder Ferienfreizeiten, wenn die Eltern den Beitrag nicht voll aufbringen können. In begründeten Fällen gibt Bungee e.V. auch schon direkt einen Zuschuss zu Maßnahmen, wenn klar ist, dass nur junge Menschen mitfahren, die bzw. deren Eltern zu knapp bei Kasse sind und sonst praktisch keiner teilnehmen könnte.
Eine tolle Sache war im vorigen Jahr auch die Unterstützung von Jugendlichen, die unter Anleitung „Ihr“ Jugendcafé neu gestaltet und renoviert haben.
Dazu kommen ambulante Maßnahmen für jungen Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, z.B. unser Antiagressionstraining, das Eigentuminformationsseminar, Verkehrsinfoabende, etc.. Die Teilnahme daran wird jungen Menschen vom Gericht oder von der Staatsanwaltschaft auferlegt.
Sehr hilfreich ist auch unser Opferfonds. Manche Jugendlichen haben keinerlei Geld, um Schadensersatz zu leisten. Normalerweise geht das Opfer dann leer aus, weil man „einem nackten Mann nicht in die Tasche greifen kann“, wie man so schön sagt. Bei Bungee e.V. gibt es die Möglichkeit bis zu einer gewissen Höhe Sozialstunden zu leisten und den Schadensersatz praktisch zu verdienen, den Bungee e.V. dann an das Opfer zahlt, wenn die Stunden geleistet sind.
Wo kommt die Kohle her?
Zum ganz überwiegenden Teil bekommt Bungee e.V. seine Fördermittel aus Geldbußen, die Jugendlichen oder Heranwachsenden im Jugendstrafverfahren auferlegt werden. Daneben kommen Mitgliedsbeiträge rein und ab und an auch mal Spenden.
Das größte Maßnahme die Bungee e.V. übrigens umgesetzt, bzw. unterstützt hat, ist das Jumonofel! Wobei, noch ist es ja kein richtiges Jugendmobil, sondern ein blanker Kastenwagen. Der wird jetzt aber von Jugendlichen – ehrenamtlich unterstützt von einer Schreinerfirma aus Roetgen – zu einem Jugendmobil umgebaut und ausgestaltet.
Wie kann man denn Bungee e.V. unterstützen?
Man kann natürlich gerne eine Spende überweisen! (Bungee – Verein zur Förderung der Jugendhilfe e.V. – IBAN: DE52 3905 0000 0003 6119 28). Nähere Infos gibt’s auf der Internetseite des Vereins unter bungeejugendhilfe.wordpress.com.